Die APC-Resistenz wurde zwar erst 1993 entdeckt, sie gilt aber als die häufigste thrombophile Gerinnungsstörung in der europäischen und nordamerikanischen Bevölkerung. In über 90% der Fälle beruht sie auf einer Genmutation des Faktor V, der FV : Q506-Allele. Der Erbträger des heterozygoten Typs hat eine 5- bis 10fache Erhöhung des Risikos, an einer venösen Thrombose zu erkranken; ein Homozygoter lebt mit einem 50- bis 100fach größeren Risiko. Wenn aus der Anamnese spezielle Hinweise auf eine thrombophile Gerinnungsstörung vorliegen, empfiehlt sich vor der elektiven Operation eine hämo-staseologische Analyse. Im Fall des Nachweises der APC-Resistenz wird die gewichtsadaptierte Prophylaxe mit Heparin empfohlen. Im normalen Leben bedarf der heterozygote Erbträger nur bei zusätzlichen Risiko-bedingungen einer Antikoagulation, homozygote Patienten mit thromboembolischer Anamnese sind jedoch langzeitig zu antikoagulieren. Bei einer schweren Stammvarikose erscheint die Sanierung des extra-faszialen Venensystems sinnvoll, um die zusätzliche Gefährdung des Pa-tienten durch die Komplikationen der Venenkrankheit auszuschließen.