Myokarditis als Ursache eines plötzlichen Herztodes wird bei Sportlern < 35 Jahre in 5–22% festgestellt. Parvovirus B19 und humanes Herpesvirus 6 sind derzeit die häufigsten Erreger einer Myokarditis in Mitteleuropa. Klinisch kann sich ein Sportler mit Myokarditis sehr unterschiedlich präsentieren, von asymptomatischen bis zu fulminanten Verläufen sind alle Facetten möglich. Speziell bei Athleten ist es wichtig, dass auch subtile Beschwerden ernst genommen werden und eine weitere Abklärung eingeleitet wird. In der Diagnostik sind Elektrokardiogramm, Laborparameter, Serologie und Echokardiogramm zwar hilfreich, aber wenig spezifisch. Die Magnetresonanztomographie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und erlaubt eine nichtinvasive Darstellung myokardialer Inflammation mittels Late Enhancement. Allerdings kann mit dieser Bildgebung kein Virusnachweis geführt werden. Somit bleibt die Endomyokardbiopsie (EMB) weiterhin der Goldstandard in der Myokarditisdiagnostik. Für die Indikationsstellung zur EMB ist zu berücksichtigen, dass ca. 50% der Myokarditiden spontan ausheilen. Nur anhand der Ergebnisse der EMB kann aber eine spezifische Therapie (z.B. Immunsuppression, Interferon, Immunglobuline) durchgeführt werden. Entscheidend für Sportler ist, dass im Fall einer nachgewiesenen Myokarditis zumindest für 6 Monate auf Sport verzichtet wird. Vor Wiederbeginn ist eine exakte klinische Untersuchung, in vielen Fällen inklusive einer Kontrollbiopsie, erforderlich. Zur Prävention der Myokarditis und damit eines möglichen plötzlichen Herztodes wird empfohlen, bei unspezifischen Infekten für 4 Wochen den Spitzensport zu pausieren. Ob Sport in moderater Stärke bereits früher begonnen werden kann, ist unklar.