Sowohl Notfallaufnahmen als auch Intensivstationen sind mit der Betreuung von Schockpatienten befasst. Trotz unterschiedlicher Personal- und Apparateausstattung müssen im Management von Schockpatienten einheitliche Prinzipien der Schockdiagnose und -therapie verfolgt werden. Die Diagnose des Schockzustandes muss anhand objektiver Parameter (Laktat, pH-Wert, Standardbikarbonat, arterieller Blutdruck, zentraler Venendruck und Herzminutenvolumen) erfolgen. Ziel der Schockbehandlung ist die rasche Wiederherstellung einer adäquaten Gewebsperfusion durch Volumen- und Erythrozytenersatz, Verabreichung von Vasokonstriktoren, Inotropika, bzw. von Substanzen, die die Mikrozirkulation günstig beeinflussen und durch mechanische Methoden. Zielwerte sind: mittlerer arterieller Blutdruck >80 mmHg, zentraler Venendruck >6 mmHg, Hämoglobin >8 g/dl, Herz-Index >3,5 l/min/m2. Neue Aspekte zu den Fragen der Optimierung der Hämodynamik, des optimalen Hämatokrits, der Kortisonbehandlung, der Effektivität der intraaortalen Ballonpumpe, der Beatmungstherapie mit niedrigen Tidalvolumina und der intensiven Insulintherapie werden vorgestellt und analysiert. Neben diesen Maßnahmen ist die Abklärung der Kausalität des Schockzustandes von höchstem Interesse, weil die Behebung der Schockursache letztlich der entscheidende Schritt in der Therapie ist.