Der innovative Einsatz der Hyperspektraltechnik in der onkologisch-rekonstruktiven Mund‑, Kiefer- und GesichtschirurgieInnovative use of hyperspectral imaging in reconstructive oral and maxillofacial surgery

In den letzten Jahren hat sich die Medizin zunehmend in Richtung minimal- bis hin zu nichtinvasiven diagnostischen Verfahren entwickelt. Diese Fortschritte zeigen sich besonders deutlich in der technischen Weiterentwicklung bei der Gewebeperfusionsüberwachung mikrovaskulärer Transplantate sowie in diagnostischen Verfahren zur Früherkennung von Mundschleimhautveränderungen und der Festlegung chirurgischer Resektionsgrenzen. Hyperspektrale Sensorik ist ein relativ neues, aber vielversprechendes Verfahren in der biomedizinischen Diagnostik. Das spektroskopische Verfahren ermöglicht kontaktlose, strahlungsfreie und nichtinvasive Messungen von Licht, das nach seiner Wechselwirkung mit dem interessierenden Gewebe remittiert und von einem Sensor nach spektraler Auftrennung detektiert wird. Durch anschließende computergestützte Datenverarbeitung können physiologische und diagnostische Merkmale für klinische Anwendungen extrahiert werden. Dies erlaubt eine detaillierte Analyse physiologischer und diagnostischer Merkmale, die für klinische Anwendungen wertvoll sind, und hat sich in der Überlegenheit gegenüber der klinischen Begutachtung insbesondere bei der Messung der Gewebedurchblutung und -oxygenierung bewiesen. Durch die enormen Fortschritte auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz kann zukünftig von einer stark optimierten Nutzbarkeit dieser vielversprechenden Bilddatenquelle ausgegangen werden, was eine präzisere, sicherere und patientenschonendere Diagnostik und Therapie im Bereich der modernen Mund‑, Kiefer- und Gesichtschirurgie ermöglicht.