Die Notwendigkeit für Frühe Hilfen ist national und auch international anerkannt. Hiermit geht jedoch die legitime Forderung einher, die Wirksamkeit und Effektivität von Präventions- und Interventionsprogrammen nachzuweisen. International liegen hierzu zahlreiche Studien vor, die jedoch zum Teil einige Probleme aufweisen, sodass die Interpretierbarkeit der Ergebnisse häufig eingeschränkt ist. Eine wissenschaftliche Evaluation der Programme in Deutschland fehlt hingegen häufig, oder die Untersuchungen und/oder Auswertungen laufen derzeit. Der vorliegende Beitrag gibt am Beispiel des randomisierten Kontrollgruppendesigns (RCT) einen Überblick darüber, welche „Goldstandards“ für ein Evaluationsdesign, das heißt für den Nachweis der Wirksamkeit und Effektivität einer Prävention/Intervention im Bereich Früher Hilfen wünschenswert sind beziehungsweise wissenschaftlich gefordert werden. Standards zum Wirksamkeitsnachweis nehmen Bezug auf 1. die Spezifizierung der Wirksamkeit des Programms, 2. die Programmdokumentation, 3. die Überprüfung der Qualität der Maßnahmendurchführung, 4. die Erfassung und Bewertung der erwarteten Veränderungen sowie 5. die Schlussfolgerungen über die Kausalität der Ergebnisse und die Generalisierbarkeit. Standards zum Effektivitätsnachweis beziehen sich auf 1. die Beschreibung der Intervention, 2. die Überprüfung unter Alltagsbedingungen und 3. die Kosten-Nutzen-Analyse. Aufbauend auf einer Darstellung dieser Standards werden Empfehlungen zur Verbreitung/Dissemination von Präventions-/Interventionsprogrammen ausgesprochen.