Der Erziehungswissenschaft und hier insbesondere der Sozialpädagogik, ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen eine ‚Stabilität‘ über ihren Qualifikationsformaten hinweg zu etablieren. Die Qualifikationslandschaft für entsprechende Studiengänge scheint sich mehr denn je in einem Wandelungsprozess zu befinden und durch neue Angebotsformate unter Druck geraten zu sein. Der Digitalisierungsschub der vergangenen Jahre, wie auch der hohe Fachkräftebedarf, bilden in der Post-Bologna-Universität einen geradezu idealtypischen Nährboden für Beschleunigungstendenzen. Beschleunigungstendenzen die sich auch in der Gestaltung von Studiengängen widerspiegeln. Aus diesem Prozess entstehen zudem Vorstellung eine Wissensproduktion kleingliedrige, auch in Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Studiengängen, steuern zu wollen/zu können, wodurch die eigentlichen angestrebten Bildungsräume der ‚Akademien‘ Gefahr laufen vernachlässigt zu werden. Immerhin ist ein Merkmal des akademischen Wissens, dass dieses Wissen seinen Ursprung außerhalb der Alltagswelt der Lernenden hat. Dieser Beitrag ist als Plädoyer zu verstehen dem akademischen Ort selber, als Ort der Bildung, nicht zu vernachlässigen und für Bildung, auch oder gerade wegen der beschriebenen Beschleunigungstendenzen, Freiräume zu ermöglichen.