Die diabetische Ketoazidose (DKA) und der hyperglykämische hyperosmolare Zustand (HHS) sind die schwerwiegendsten und lebensbedrohlichsten hyperglykämischen Notfälle bei Menschen mit Diabetes. Beide können sowohl bei Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes auftreten; die DKA ist jedoch bei jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes häufiger, und HHS wird öfter bei erwachsenen und älteren an Typ-2-Diabetes Erkrankten beobachtet. Bei vielen Menschen können auch Merkmale beider Erkrankungen mit Ketoazidose und Hyperosmolalität nebeneinander bestehen. Bei absolutem Insulinmangel manifestiert sich vorwiegend ein ketoazidotisches, bei relativem Insulinmangel ein hyperosmolares Koma. Eine echte Bewusstlosigkeit kommt bei nur 10 % der Fälle vor, dennoch beträgt die Letalität bis zu 2 %. Eine frühzeitige Diagnose und ein baldiges Management sind von größter Bedeutung, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Die Hauptstützen der Behandlung, sowohl bei DKA als auch bei HHS, sind die aggressive Rehydratation, Insulintherapie, Elektrolytersatz sowie die Diagnose und Behandlung zugrunde liegender Ursachen.