Nach Berner periazetabulärer Osteotomie (PAO) wurden am eigenen Krankengut die Geburtsmodalität untersucht und Messungen des knöchernen Geburtskanals durchgeführt. Von 93 Frauen, die mittels Fragebogen erreicht wurden, hatten 17 nach der PAO insgesamt 28 Kinder geboren; 18 Kinder wurden spontan und 10 Kinder per Sectio geboren. Die Sectiorate nach PAO war mit 36 % doppelt so hoch wie in der „Normalpopulation“, wobei die Indikation in 50 % der Fälle vom behandelnden Gynäkologen ausschließlich oder vornehmlich mit der stattgefundenen PAO begründet wurde. Das mittlere Geburtsgewicht bei den Spontangeburten betrug 3348 ± 285 g, bei den Sectiogeburten 3475 ± 356 g. Es korrelierte weder mit der Geburtsdauer noch mit der Indikation zur Sectio. Bei der Ausmessung der Beckenröntgenbilder der 17 Frauen mit Geburten nach PAO konnte keine signifikante Veränderung des transversalen Durchmessers am Beckeneingang (vor PAO 15,4 cm, nach PAO 15,7 cm), in der Beckenmitte (vor PAO 11,8 cm, nach PAO 11,8 cm) sowie am Beckenausgang (vor PAO 14,2 cm, nach PAO 13,7 cm) festgestellt werden. Damit beeinflußt die PAO die Geometrie des Geburtskanals nicht und stellt keine Indikation zur Sectio dar.