Perioperative Ernährungstherapie und ihre Relevanz für postoperative Ergebnisse

Der klinische Nutzen der perioperativen Ernährungstherapie wurde auf der Basis von 28 kontrollierten Studien analysiert. Eine präoperative enterale oder parenterale Ernährung ist nur bei Patienten mit hochgradiger Mangelernährung indiziert und kann bei diesen zu einer Verminderung der postoperativen Komplikationsrate und Klinikletalität beitragen. Bei nicht oder grenzwertig Mangelernährten ist dagegen nicht auszuschließen, daß die supportive Ernährung den postoperativen Verlauf negativ beeinflußt. Ein klinischer Nutzen der postoperativen Ernährungstherapie ist nur bei Patienten erkennbar, die sich operationsbedingt länger als eine Woche nicht ausreichend oral ernähren können. Dabei ist bei etwa 20 % von ihnen mit erheblichen kardiopulmonalen Nebenwirkungen zu rechnen. In der großen Mehrzahl der chirurgischen Patienten ist auch nach großen Operationen die Zufuhr einer Wasser- und Elektrolytlösung ausreichend.