Psychosomatische Phänomene erlangten in der Frauenheilkunde erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eine zunehmende Beachtung. Eine Reihe von psychosomatisch engagierten Ärztinnen und Ärzten leiteten die Gründung der Internationalen Gesellschaft für psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie ein. Regelmäßige internationale Kongresse führten dann später zur Gründung nationaler Gesellschaften, wobei die heutige Deutsche Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) zur größten nationalen Gesellschaft innerhalb des internationalen Dachverbandes (ISPOG) geworden ist. Nach der Darstellung wichtiger Entwicklungen der psychosomatischen Geburtshilfe und Gynäkologie wird im folgenden Beitrag auf einige Herausforderungen an die Psychosomatik in der Frauenheilkunde für die Zukunft eingegangen. Dabei wird die Stellung der psychosomatischen Frauenheilkunde an Universitätskliniken hervorgehoben. Weiterhin wird auf Probleme des „Psychomarktes“ sowie der „Oberflächenpsychosomatik“ hingewiesen. Abschließend erfolgt ein Ausblick auf die für die psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie wichtigen ethischen Probleme, die im Einzelfall Konsensentscheidungen und auf internationaler Ebene globale Lösungen erfordern.